Starre Zeitpläne gehören der Vergangenheit an – mit dem Gartenbingo kannst du deine Gartenaufgaben im September ganz flexibel gestalten.
Drucke das PDF aus (Download ganz unten) und wähle genau die Aufgabe, die gerade zu deiner Stimmung und deiner verfügbaren Zeit passt. Hake sie ab und versuche, Reihen zu vervollständigen, während du deinen Garten nachhaltig pflegst!
Neben wichtigen Herbstaufgaben wie dem Pflanzen von Blumenzwiebeln oder dem Anlegen eines Komposts gibt es – jetzt NEU – auch vier Not-to-dos: Denn manche Arbeiten, wie das Zurückschneiden von Hecken und Stauden, solltest du lieber aufschieben, um Insekten und Kleintieren einen Rückzugsort für den Winter zu bieten.
Gartenbingo September: Die To-dos im Einzelnen
Not-to-do Hecken zurückschneiden
Dieses Not-to-do ist sogar gesetzlich geregelt: Bis zum 30. September muss du noch auf größere Schnitt-oder Rodungsmaßnahmen von Hecken verzichten, da das Bundesnaturschutzgesetz in Deutschland Brut- und Nistzeiten von Vögeln schützt. Nur vom 1. Oktober bis zum 28. Februar darfst du Hand an deine Hecke legen und sie schneiden oder roden.
Samen an trockenen Tagen sammeln
Trockene Tage sind ideal, um Samen zu sammeln, da die Samen dann nicht zu feucht und anfällig für Schimmel sind. Wichtig ist, dass die Samen auch komplett trocken sind, bevor du sie an einem kühlen Ort einlagerst. Sonst können sie leicht schimmeln und wären in der nächsten Saison nicht mehr keimfähig.
Kaltkeimer aussäen
Samen verschiedener Pflanzen haben unterschiedliche Ansprüche an ihre Umgebung, um die Keimung in Gang zu setzen. Kaltkeimer sind z. B. Pflanzen, deren Samen eine Frostperiode benötigen, um zu keimen. Säe sie deshalb im Herbst oder frühen Winter aus, damit die Kälte ihre Keimruhe unterbricht. Du kannst das direkt ins Beet oder ein Pflanzgefäß machen, das du draußen lagerst. Dazu zählen beispielsweise Eisenhut (Aconitum) oder Frauenmantel (Alchemilla).
Verfaultes Obst am Baum entfernen
Entferne fauliges Obst, das sich noch am Baum befindet, um Krankheiten und Schädlinge nicht zu fördern. Verfaultes Obst am Boden ist kein Problem. Ich sammle Falläpfel, die nicht gegessen werden können, in einer Ecke als Nahrung für Insekten.
Not-to-do Beete abräumen
Lass verblühte Stauden und Pflanzenreste im Beet über den Winter stehen, sie bieten Schutz für Insekten und Nährstoffe für den Boden. Räumen ist erst im Frühling nötig.
Blumenzwiebeln pflanzen
Der Herbst ist die perfekte Zeit, um Blumenzwiebeln zu setzen. Sie überwintern im Boden und blühen im Frühling auf. Die Faustregel für die Pflanztiefe: doppelt so tief in die Erde, wie die Zwiebel groß ist. Statt Tulpe und Co. teste doch mach Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum) oder Märzenbecher (Leucojum vernum).
Kompost anlegen
Du hast noch keinen Kompost? Dann lege einen an, so kannst du natürliche Kreisläufe gezielt für dich arbeiten lassen. Ein gut angelegter Komposthaufen verwandelt Gartenabfälle in wertvollen Humus. Achte darauf, dass die Schichten aus trockenen und feuchten Materialien ausgewogen sind.
Schuppen/Garage: Fenster reinigen
Gerade im Herbst, bevor das Wetter ungemütlich wird, lohnt es sich, die Fenster von Schuppen oder Garage zu reinigen. So fällt auch in den dunkleren Monaten mehr Licht ins Innere.
Problem-Pflanzen entfernen
Entferne Pflanzen, die dein Garten nicht braucht. Sie sind in der Regel nicht heimisch und breiten sich unkontrolliert im Garten oder der Natur aus. Meine Liste findest du hier: No-Buy-Liste mit 18 Pflanzen + 3 Bonus-Pflanzen!
Terrasse kehren
Halte deine Terrasse mit regelmäßigen kleinen Zeit-Einheiten sauber. Dort aufräumen, fegen und Gartenmöbel sauber halten ist schnell gemacht, vermittelt dir und deinen Gästen einen ordentlichen und gepflegten Eindruck. Auch wenn der Garten drum herum etwas wilder sein darf.
Blumenwiese stückchenweise mähen & abmagern
Blumenwiesen sollten nicht komplett auf einmal gemäht werden, um Lebensräume für Insekten zu erhalten. Du musst sie aber unbedingt vor dem Winter Stück für Stück mähen, sonst verrottet das alte Material auf der Wiese und reichert den Boden mit Humus an. Das gilt es zu vermeiden, denn nur auf einem mageren „schlechter Boden“bekommst du eine toll blühende artenreiche Flora.
Vogeltränke reinigen
Eine saubere Vogeltränke ist wichtig, damit Vögel keine Krankheiten bekommen. Reinige sie regelmäßig und wechsle das Wasser täglich. Am besten zwei Tränken immer im Wechsel aufstellen, damit eine zwischendurch immer gut durchtrocknen kann.
Behutsam mähen
Mähe den Rasen vorsichtig und achte darauf, kleine Tiere und Insekten nicht zu verletzen. Ein Rasenroboter ist die schlechteste Idee, ihm fallen regelmäßig Igel zum Opfer. Es gibt auch mechanische Rasenmäher, die für kleine Flächen durchaus ausreichen. Sie häckseln am wenigsten Insekten.
Fallschutz für Tiere anbringen
Bringe Netze oder andere Schutzmaßnahmen an, um Tiere vor Fallgruben, Teichen oder Kellerschächten zu bewahren. Dies ist besonders wichtig im Herbst, wenn Tiere nach Winterquartieren suchen.
Efeu in Schach halten
Efeu kann schnell wuchern und Bäume oder Mauern schädigen. Halte ihn regelmäßig im Zaum, indem du ihn im Blick behältst und zurückschneidest. Lass dennoch einige Stellen wachsen, wo er dich nicht stört. Dort kann er nach einigen Jahren am alten Holz blühen.
Gartengestaltung weiterdenken
Nutze den Herbst, um neue Ideen für die Gartengestaltung zu entwickeln. Plane ruhig schon jetzt langsam für das kommende Jahr, damit du im Frühjahr direkt loslegen kannst. Bleib dabei entspannt, indem du diese 12 Garten-Mythen, die beim Anlegen deines Gartens stressen, vermeidest.
Unkraut differenziert betrachten
Nicht jedes Unkraut muss entfernt werden, viele Wildkräuter bieten Nahrung für Insekten und verbessern die Bodenstruktur. Entferne nur die wirklich problematischen Arten. Weißt du, was in deinem Garten Unkraut ist und was nicht? Finde es raus, am besten mit einer App zur Pflanzenbestimmung. Manche Unkräuter sind essbar oder haben nützliche Eigenschaften. Entscheide bewusst, welche du entfernen und welche du behalten möchtest.
Laub von Rasen entfernen
Entferne Laub regelmäßig vom Rasen, damit das Gras darunter nicht erstickt. Du kannst das Laub kompostieren, als Mulch verwenden oder in Wilden Ecken als Winterquartier für Igel aufschichten. Ein paar Äste dazwischen verhindern, dass es zusammenmatscht.
Beet anlegen
Jetzt ist eine gute Zeit, ein neues Beet vorzubereiten. Stich die Grasnarbe ab, lockere den Boden, bringe Kompost ein und überlege dir, welchen Pflanzen du eine Heimat in deinem Garten geben möchtest. Bevorzuge Pflanzen aus deiner Region.
Laub von Terrassen und Wegen fegen
Passend zum 15-Minuten-Garten-Monatsfokus im September: Kehre regelmäßig die Terrasse, um herabgefallenes Laub zu entfernen. So vermeidest du, dass das Laub anfängt zu verrotten und es rutschige Stellen gibt.
Not-to-do Dünger kaufen
Im Herbst bereiten sich die Pflanzen sich auf die Winterruhe vor, da brauchen sie jetzt keinen Wachstumsboost. Du brauchst daher keinen Dünger zu kaufen, schon garkeinen „Kunstdünger“, also mineralischen Dünger. Den brauchst du im Garten überhaupt nicht. Leg dir jetzt einen Kompost an (siehe anderes Bingo-Feld) und dünge in Zukunft mit deinem hausgemachten „organischen Dünger“.
Teich pflegen
Entferne abgestorbene Pflanzen aus dem Teich, um die Wasserqualität zu erhalten. Auch Laub sammelt sich im Teich, wenn du ihn (noch nicht) mit einem Gitter abgedeckt hast. Versuche es auch regelmäßig raus zu keschern. Falls vorhanden: überprüfe auch die Pumpe und den Filter auf Funktionsfähigkeit. Reinige sie notfalls.
Vogelfutterstellen aufstellen
Der Herbst ist die Zeit, um Vogelfutterstellen aufzubauen. Achte darauf, sie sauber zu halten und regelmäßig mit frischem Futter zu füllen. Dann können sich die Vögel noch vor dem Winter langsam an die Futterstellen gewöhnen.
Gründüngung aussäen
Gründüngungspflanzen verbessern die Bodenqualität in Gemüsebeeten. Sie lockern den Boden und reichern ihn mit Nährstoffen an. Wenn deine ersten Beete frei werden und du kein Herbst-/Wintergemüse anbauen willst, kannst du jetzt Gründüngung säen. Aber achte bitte darauf, dass diese aus möglichst heimischen Arten besteht, z. B. Echte Steinklee (Melilotus officinalis), Rübsen (Brassica rapa) oder (Gewöhnliche Kornrade). Mehr dazu findest du auf dieser NaturaDB-Liste.
Not-to-do Stauden zu stark zurückschneiden
Stauden sollten im Herbst nur leicht zurückgeschnitten werden, wo sie dich stören. Wenn sie sich beispielsweise über Wege neigen, etc. Lass sie im Garten über Winter stehen. Dort überwintern viele Insekten oder Kleintiere.
Gartenbingo September als Download (PDF)
Hier kannst du das Gartenbingo als DIN A4-PDF runterladen und ausdrucken.
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