Willkommen im Februar! Ja, es kribbelt in den Fingern und die Vorfreude auf blühende Beete steigt, am liebsten willst du direkt loslegen und den gesamten Garten aufräumen? Gefühlt ist für dich schon Frühling?
Doch auch wenn die Sonne schon zaghaft durch die Wolken bricht und die ersten Frühblüher ihre Spitzen zeigen, gewähre deinem Garten noch eine Verschnaufpause.
Denn zu dieser Jahreszeit sollte er noch ein wenig schlummern. Warum? In den vertrockneten Blumen, Gräsern, Stängeln und Laubhaufen schlafen noch Insekten. Und du willst sie nicht unnötig stören, oder?
Das heißt aber nicht, dass du die Hände in den Schoß legen sollst. Ganz im Gegenteil! Du kannst den Garten aufräumen, aber eben nicht die Beete mit den Pflanzen. Sieh dich doch mal um: Wie sieht dein Gartenhäuschen aus? Wo hast du deine Gartengeräte aufbewahrt?
Gerade der Februar ist für mich der ideale Monat, um die Gartensaison mit einer großen Ausmist-Aktion zu starten. Warum, das erfährst du in diesem Artikel. Als Beispiel habe ich dir meinen kleinen Geräteschuppen mitgebracht, den ich in nur 3 Tagen einmal komplett entrümpelt und aussortiert habe.
Du wirst sehen, warum der Februar der perfekte Monat für die monatliche Gewohnheit des Entrümpelns ist und wie du es in nur 15 Minuten am Tag schaffst. Ich bin mir sicher, dass du auch in deinem Geräteschuppen, Lagerraum oder deiner Garage Möglichkeiten zum Entrümpeln findest.
Also: Schnapp dir deinen Timer und lass uns gemeinsam aufgeräumt, entrümpelt und bestens vorbereitet in die Gartensaison zu starten!
Wann darfst du im Frühling den Garten aufräumen?
Wenn du Insekten und Tieren in deinem Garten einen Platz zum Überwintern bieten möchtest, ist es sinnvoll, den Garten nicht im Herbst aufzuräumen. Denn viele von ihnen überwintern z.B. in den vertrockneten Pflanzenteilen, in Reisighaufen oder dem Kompost.
Sobald die Temperaturen milder werden, ist es verständlich, dass man den Garten für die neue Saison vorbereiten möchte. Doch im Februar ist es dafür noch zu früh. Solange es noch Nachtfröste geben kann, brauchen Insekten und Tiere ihre sicheren Ruheplätze.
Ab wann kannst du – guten Gewissens – den Garten aufräumen? Am besten ist es, wenn du die verblühten Stauden garnicht zurückschneidest. Wenn unbdingt etwas entfernt werden muss, dann tue dies bitte behutsam, nach und nach.
„Am ökologischsten gärtnert man, wenn man die Staudenbeete das ganze Jahr über gemischt stehen lässt – also Blühendes neben Verblühtem. Denn damit die Puppen oder Eier von Schmetterlingen und Insekten ohne Risiko eine neue Generation bilden können, müssen die Stauden bis mindestens im Mai, besser noch bis Juni stehen gelassen werden“
Biologin Christa Glauser auf schweizergarten.ch
Bis dahin kannst du trotzdem schon mit dem Aufräumen beginnen und dich für 15 Minuten am Tag in den Garten begeben. Nach meiner Lieblings-Haushaltsmethode, dem Flylady-Ansatz, ist die monatliche Gewohnheit im Februar das „Decluttering“. Das heißt auf Deutsch soviel wie „Ausmisten“ oder „Entrümpeln“. Genau dieser Monatsfokus kann uns auch im Garten – bzw. unseren Lagerräumen um den Garten herum – gute Dienste erweisen.
Aufräumen, Entrümpeln und Ausmisten mit der Flylady-Methode
Falls du die Flylady noch nicht kennst, lass mich sie kurz vorstellen: FlyLady, alias Marla Cilley, ist die Expertin für Haushaltsorganisation und die Königin der Haushaltsroutinen. Ursprünglich für das Haus entwickelt, hat ihre Methode sehr vielen Menschen geholfen, Chaos in geordnete Strukturen zu verwandeln, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen.
FlyLady basiert auf kleinen, aber konsistenten Gewohnheiten. Ihre Methode beginnt mit einfachen Schritten, wie dem Sauberhalten der Spüle, und baut darauf auf. Die Idee ist, durch kleine tägliche Routinen ein sauberes und organisiertes Zuhause zu schaffen.
Lässt sich diese Methode auch auf den Garten übertragen? Ich behaupte ja. Denn die gleichen Prinzipien der Mini-Schritte und beständigen Gewohnheiten können auch im Garten angewendet werden.
Wie das geht, habe ich in diesen beiden Blogartikeln beschrieben. Dabei geht es zum einen um das Herzstück der Methode, die „magische Küchenspüle“ und zum anderen um die monatlichen Gewohnheiten.
- Einfach magisch: Finde „die magische Küchenspüle“ in deinem Garten in 4 Schritten
- 12 simple Gewohnheiten für mehr Ordnung im Garten mit der Flylady-Methode
Im folgenden Beitrag greife ich den Monatsfokus Februar auf und zeige dir, wie du diesen Monat in deine persönliche Gartensaison starten kannst, ohne die Insekten und Tiere in deinem Garten zu stören.
Gerümpel kannst du nicht aufräumen
Die gesamte Methode des Aufräumens wurzelt in der Überzeugung, dass sich Gerümpel nicht aufräumen lässt. Die wichtigsten Perspektiven der Autorin auf das Gerümpel, die sich auf den Garten übertragen lassen, sind folgende:
- Gerümpel besteht aus zu vielen Dingen auf zu wenig Raum.
- Gerümpel ist alles, was man nicht braucht.
- Alles was unorganisiert ist, stellt Gerümpel dar.
- Gerümpel bringt dich in Verlegenheit und hindert dich daran, Leute zu dir einzuladen.
Geht es dir auch so in deinem Garten? Willst du schon lange in dein Gartenhaus in Ordnung bringen, deinen Geräteschuppen organisieren, andere Lagerräume oder auch deine Garage im Griff haben? Hast du mindestens einmal mit „Ja“ geantworten? Dann bist du hier genau richtig.
„Stetigkeit heißt das Wundermittel, mit welchem Sie das Gerümpel dazu bringen werden, Ihr Anwesen zu verlassen. Es braucht nicht mehr als 15 Minuten am Tag“
M. Cilley, Die magische Küchenspüle
Du kennst deine Ecken und all das Zeug, was sich dort angesammelt hat: Blumentöpfe, kaputte Gartenschläuche, Material zum Abdecken von Sitzgelegenheiten und empfindlichen Pflanzen im Winter, Werkzeuge, Elektrogeräte, Deko-Kram, …
Genug! Lass uns mit kleinen Schritten und überschaubaren Zeiteinheiten starten.
Warum ein Timer ein ganz zentraler Helfer bei der Aktion ist, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Die Macht des Timers beim Ausmisten
Ich benutze gerne meine mechanische Eieruhr, aber auch der Timer im Handy kann gute Dienste leisten. Warum du auch beim Aufräumen im Garten nicht auf einen Timer verzichten solltest? Es gibt vier gute Argumente dafür:
Zeitliche Begrenzung
Ein Timer ist mehr als nur ein Uhrenersatz. Er ist dein persönlicher Coach, der dir sagt, wie lange du aktiv sein sollst. Mit nur 15 Minuten pro Tag setzt du dir ein Zeitlimit, das das Aufräumen in kleine, machbare Einheiten unterteilt. So überforderst du dich nicht. Wie M. Cilley so schön sagt: „Man kann alles 15 Minuten lang tun – ohne dass es einen umbringt.“
Fokus und Effizienz
Der Timer hilft, den Fokus zu schärfen. Du wirst erstaunt sein, wie viel du in kurzer Zeit schaffen kannst, wenn du dich voll und ganz auf eine bestimmte Aufgabe konzentrierst. Die daraus resultierende Effizienz motiviert dich, am Ball zu bleiben und auch morgen wieder den Timer auf 15 Minuten zu stellen.
Überwindung von Perfektionismus und Aufschieberitis
Die Vorstellung, nur 15 Minuten investieren zu müssen, macht es viel leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden. Selbst wenn der Gedanke an stundenlanges Aufräumen abschreckend wirkt, sind 15 Minuten überschaubar und machbar. Meist ist nach den ersten 15 Minuten die Hürde genommen, man ist im Flow und macht von alleine weiter oder beendet die Aufgabe schnell – ohne in Perfektionismus zu verfallen. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Perfektionismus und Aufschieberitis adé!
Routinen entwickeln
Wenn du den Timer regelmäßig benutzt, entwickelst du eine konstante Routine. Dein Gehirn gewöhnt sich an die kurze, aber effektive Arbeitseinheit und mit der Zeit wird das Aufräumen zu einer festen Gewohnheit. Du denkst nicht lange darüber nach, wann, wie und womit du die Dinge erledigen sollst. Du machst es einfach.
Du siehst: Der Einsatz eines Timers kann die Art und Weise, wie du an das Aufräumen im Garten gehst, revolutionieren. Von der zeitlichen Begrenzung bis zur Schärfung des Fokus – der Timer ist dein neuer Freund und Verbündeter – nicht nur bei deinem Entrümpelungsvorhaben im Februar.
Gartenhaus oder Geräteschuppen in Ordnung bringen – so geht’s!
Hier sind 5 einfache Schritte, wie du eine Ausmist-Aktion starten und durchführen kannst. Im Anschluss zeige ich dir mein Beispiel einer kleinen Ausmist-Aktion meines Geräteschuppens.
Fünf einfache Schritte, wie du eine Ausmist-Aktion startest
Stelle den Timer jeden Tag auf 15 Minuten und beginne mit Schritt 1. Wenn du weniger als 15 Minuten brauchst, kannst du mit dem nächsten Schritt weitermachen.
Oder hast du genug für heute? Dann ist es besser, dich nicht zu überfordern und Schritt 2 erst am nächsten Tag anzugehen.
Brauchst du mehr als 15 Minuten für einen Schritt? Wenn du im Flow bist, kannst du weitermachen.
Wenn nicht, breche unbedingt ab und starte morgen wieder für 15 Minuten durch. Vermeide es, dir zu viel zuzumuten und frustriert aufzugeben.
Schritt 1 „Planen“
Starte mit einem Plan, welche Ecken du in den nächsten Wochen entrümpeln und aufräumen willst. Bei der Formulierung deiner Ziele kannst du dich an die SMART-Methode halten: Dementsprechend kannst du dein Ziel folgendermaßen formulieren:
- Spezifisch (was genau willst du erreichen?)
- Messbar (woran merkst du, dass du dein Ziel erreicht hast?)
- Attraktiv (versuche, dir das gewünschte Ergebnis in den schönsten Farben auszumalen)
- Realistisch (kannst du es in 15 Minuten pro Tag und bis Ende Februar erreichen?)
- Terminiert (Wann ist deine Entrümpelungsaktion erfolgreich abgeschlossen?)
Schritt 2 „Ausräumen“
Denke an die Worte der Flylady: „Gerümpel besteht aus zu vielen Dingen auf zu wenig Raum“. Lass uns also mit dem Ausräumen beginnen. Es wäre gut, wenn du alles ausräumen und in einem anderen Raum vorsortieren könntest. Dann kommst du nicht in die Verlegenheit, alles von einer Ecke in die andere räumen zu müssen. Und du bekommst schneller einen Überblick, was du eventuell doppelt hast und welche Kategorien es z.B. beim Werkzeug gibt. Vergiss nicht, den leeren Raum einmal durchzufegen.
Schritt 3 „Entscheidungen treffen“
Entscheide (evtl. mit anderen Personen, denen etwas davon gehört), was bleiben kann und was gehen muss. Lass dich dabei von der Definition der Flylady leiten: „Gerümpel ist alles, was du nicht brauchst“. Stelle dir also die Fragen:
- Was brauchst du wirklich?
- Hat dir dieser Gegenstand einen guten Dienst erwiesen?
- Brauchst du es, um deinem Ziel eines Wohlfühlgartens näher zu kommen?
- Ist es nützlich, um eine bestimmte Aufgabe erfüllen zu können?
- Hast du das Gerät eventuell doppelt? Wenn ja, welches liegt besser in der Hand? Mit welchem arbeitest du lieber?
- Was ist kaputt und muss repariert oder weggeworfen werden?
Wenn ja, kümmere dich sofort darum: repariere oder entsorge es. Was den Gerümpelberg anschwellen lässt, sind vor allem nicht getroffene oder auf später verschobene Entscheidungen, was mit dem „Ding“ geschehen soll. Also: Entscheide jetzt!
Schritt 4 „Kategorien schaffen“
Die Flylady bringt es auf den Punkt: „Alles was unorganisiert ist, stellt Gerümpel dar“. Also: Organisiere die Dinge, die nach Schritt 3 übrig geblieben sind! Bilde Kategorien: Welche Dinge oder Werkzeuge brauchst du für die Beete, welche für den Teich oder den Kompost? Bewahre sie zusammen in einer Ecke auf. Alles braucht einen festen Platz. Ich bin ein großer Fan von Etiketten, am besten beschriftest du die Kategorien.
Schritt 5 „Wieder organisiert einräumen“:
Bringe die Sachen wieder an ihren Platz zurück. Vielleicht brauchst du an der einen oder anderen Stelle neue Haken oder Regale? Dann bau sie ein. Es muss kein schickes, teures System sein. Einfache Nägel und Bretter tun es auch. Achte darauf, dass du alles im Blick und schnell zur Hand hast. Ist alles gut sortiert, aufgeräumt und beschriftet? Dann überprüfe noch einmal deine Zielplanung nach der SMART-Methode (Schritt 1). Hast du dein Ziel erreicht? Herzlichen Glückwunsch, damit ist auch die letzte Aussage der Flylady ausgeräumt und das Gerümpel wird dich nie wieder in Verlegenheit bringen.
Mein Beispiel: Kleinen Geräteschuppen organisieren
Garten aufräumen: Nutze den Februar für mehr Ordnung im Gartenhaus oder Geräteschuppen
In diesem Blogbeitrag hast du gesehen, warum der Februar der ideale Monat ist, um mit den ersten Aufräumarbeiten zu beginnen.
In nur fünf einfachen Schritten kannst du deinen Garten gezielt auf die kommende Saison vorbereiten, ohne die Überwinterungsplätze der Insekten zu stören.
Die FlyLady-Methode, ursprünglich für den Haushalt entwickelt, erweist sich auch im Garten als wirksamer Begleiter. Ihre monatliche Gewohnheit im Februar, das „Decluttering“ oder Ausmisten, lässt sich auch auf das Aufräumen im Garten anwenden, also auf Geräteschuppen, Gartenhäuschen, Garagen etc.
Die tägliche 15-Minuten-Routine ermöglicht es, dein Projekt in überschaubaren Einheiten anzugehen und deine Ziele zu erreichen, ohne dich zu überfordern.
Der Einsatz eines Timers ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Durch die zeitliche Begrenzung, die erhöhte Konzentration sowie die Überwindung von Perfektionismus und Aufschieberitis wird das Aufräumen des Gartens zu einer effizienten und motivierenden Aufgabe.
Ich bin mir sicher: Der Timer wird dein neuer Verbündeter bei der Umsetzung der FlyLady-Methode im Garten.
Die 5 praktischen Schritte – von der Planung über das Ausmisten bis zum Kategorisieren – machen das Aufräumen im Garten einfach und machbar. Als persönliches Beispiel habe ich meinen kleinen Geräteschuppen in nur einer Stunde komplett aufgeräumt. Der Arbeitseinsatz dauerte also nur vier Tage mit je 15 Minuten.
Du hast daran gesehen, dass die FlyLady-Methode nicht nur im Haus, sondern auch im Garten eine effektive Möglichkeit ist, Ordnung und Struktur zu schaffen. Schnapp dir deinen Timer und beginne mit kleinen Schritten, um bereits im Februar in die kommende Gartensaison zu starten.
Gönne dir und deinem Garten diese 15 Minuten (wenn möglich) täglich – es lohnt sich!
Und jetzt: Ab in den Garten 💪🌱
Schöner Artikel und trifft vermutlich bei den meisten mit einem Garten genau ins Schwarze. Ob alte Rostlöser der selbst eingerostet ist, kaputte Gartenwerkzeuge oder die Rumpelkammer. Es sammelt sich so viel Zeug an.