Jeden Morgen, wenn ich mit meiner Kaffeetasse am Küchenfenster stehe, schaue ich in meinen Garten und beobachte die Vögel. Dabei fällt mein Blick auch immer auf meine Gartentreppe. Die schlichte Betontreppe, umgeben von Blumenrabatten, führt vom Hof durch einen großen Rosenbogen in den Garten.
Ich denke an die positive Energie, die von der Treppe ausgeht: Sie strahlt Ruhe aus und vermittelt Vorfreude auf den Garten. Diese Treppe ist für mich ein besonderer, fast magischer Ort.
Vor allem, wenn sie sauber ist und die Vögel, die sich gerne im Rosenbogen niederlassen, sie nicht zu sehr verschmutzt haben. Um diesen Zauber zu bewahren, halte ich die Treppe sauber.
Hast du auch so eine Stelle in deinem Garten oder um dein Haus herum? Ich bin mir sicher!
Lass uns in diesem Blogbeitrag gemeinsam in vier einfachen Schritten herausfinden, was dein magischer Ort im Garten ist und welche Bedeutung er für deinen Garten hat. Erfahre, wie du ihn und somit deinen Garten sauber und ordentlich halten kannst.
Was hat eine Küchenspüle mit deinem magischen Gartenort zu tun?
Du fragst dich vielleicht, wie ich dazu komme, von einem „magischen Gartenort“ zu sprechen? Und dann auch noch so etwas Banales wie meine „Vogelschiss“-Gartentreppe als einen solchen zu bezeichnen?!
Dazu musst du wissen, dass mein wichtigster Ordnungshelfer im Haus das Buch „Die magische Küchenspüle“ ist. Warum das Buch so heißt und was es mit der Küchenspüle auf sich hat, habe ich dir hier zusammengefasst.
Übrigens: Wie mir das Buch persönlich geholfen hat, habe ich in diesem Beitrag „Was ich als Struktur- und Ordnungsfan, Gartenbesitzerin und Bloggerin bewirken will“ beschrieben.
Die magische Küchenspüle ist für mich eine Metapher für einen besonderen Ort, von dem sich Ordnung und Sauberkeit ausbreiten. Diese Stelle gibt es – ganz sicher – auch in deinem Garten! Sie ist der Startpunkt für einen sauberen Garten.
Wenn du sie gefunden hast, möchte ich dir nahelegen, ihr einen Monat lang deine Aufmerksamkeit zu schenken. So kann sich eine Routine einstellen und du wirst ohne nachzudenken diesen Platz auch im Rest des Jahres in Schuss halten.
Die Aufgabe „Halte deine metaphorische ‚Gartenspüle‘ sauber“ ist somit der Fokus des Monats April. Alle Gewohnheiten für das ganze Jahr findest du in diesem Artikel: 12 einfache Gewohnheiten für mehr Ordnung im Garten mit der Flylady-Methode.
Jetzt aber zu deinem magischen Ort im Garten und wie du ihn findest.
Wie du in 4 Schritten deinen besonderen Gartenort findest
In den folgenden vier Abschnitten zeige ich dir 4 einfache Schritte, wie du in deinem Garten Bereiche für einen magischen Gartenort findest. Dazu zählt auch, wie du dir eine Routine aneignest, um ihn in Schuss zu halten.
Schritt 1: Beobachte und analysiere deinen Garten
Bevor du den besondern Ort oder Platz identifizieren kannst, ist es wichtig, deinen Garten zu beobachten. Gehe durch den gesamten Garten und achte auf verschiedene Bereiche und Merkmale. Kannst du verschiedene Gartenbereiche voneinander unterscheiden?
Analysiere die Funktion und Nutzung jedes Bereichs, um zu verstehen, welcher Stelle des Gartens eine besondere Bedeutung haben könnte. Welcher Ort eignet sich, um Gäste zu empfangen? Welcher wird von Kindern bespielt? Welcher ist für Blumen oder Gemüse reserviert?
Wenn du die Gartenräume bestimmst, vergiss bitte nicht, auch die Ecken zu benennen, die gezielt für Natur und Artenvielfalt da sind. Dazu gehören Bereiche wie zum Beispiel:
- Blumenwiesen
- dichte, hohe und breite Hecken
- Staudenbeete
- Sandarien oder andere große Nisthilfen für Wildbienen
- Trockenmauern
- Totholzhecken oder wilde Ecken mit Reisighaufen
- Wasserstellen wie Teiche oder Sumpfbeete
Sie brauchen weniger Aufmerksamkeit bei Pflegeroutinen als die Gartenbereiche, in denen sich Menschen häufig aufhalten. Dennoch sind sie wichtig im Garten, um tierischen Bewohnern Unterschlupf zu bieten.
Schritt 2: Welche Gartenräume gibt es? Welche besonderen Stellen finden sich darin?
Nach der Beobachtung und Analyse kannst du versuchen, verschiedene Gartenräume zu definieren. Diese Räume können sich in ihrer Funktion, Gestaltung oder Nutzung unterscheiden. Zum Beispiel kann es einen Erholungsraum, einen Nutzgarten, eine Spielecke für Kinder oder einen Grillplatz geben.
Die Einteilung in verschiedene Räume hilft, den Garten in überschaubare Bereiche zu gliedern.
Nun betrete ganz bewusst jedes einzelne der „Gartenzimmer“ und lass dich von diesen Fragen leiten:
- Welcher Bereich sollte in diesem Gartenraum mehr Beachtung finden?
- Welches Plätzchen ist dir besonders wichtig?
- Wo schaust du gerne hin?
- Was zieht den Blick von Besucher*innen schnell auf sich?
- Welcher Platz strahlt auf die Umgebung aus?
Dies kann z.B. ein Tisch sein, eine Ablagefläche, ein Sandkasten, eine Treppe, ein Vogelhäuschen, eine Steinskulptur oder vieles mehr. Du wirst diesen Ort erkennen. Meist auch daran, dass es dich besonders stört, wenn dort etwas rumliegt, z.B. leere Pflanztöpfe, grelles Plastikspielzeug, Werkzeug, …
Schritt 3: Priorisiere und identifiziere deinen magischen Ort im Garten
Im nächsten Schritt bringst du die möglichen Plätze bzw. Orte in den verschiedenen Gartenräumen in eine Rangfolge.
Überlege dir, welcher Bereich des Gartens für dich persönlich am wichtigsten ist oder welchen Einfluss er auf die gesamte Anlage hat.
- Welchen Ort nehmen Gäste als erstes wahr, wenn sie das Grundstück oder den Garten betreten?
- Was fällt ihnen ins Auge, wenn sie auf der Terrasse oder in einer Sitzecke Platz nehmen?
Vielleicht ist es die Gartentreppe oder ein kleines Blumenbeet, das du zum Blickfang machen möchtest? Wäge die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten ab und entscheide dich für einen Ort, der für dich zur „magischen Spüle“ im Garten wird. Diesen Ort solltest du möglichst täglich im Auge behalten.
Wenn du mehrere magische Orte ausfindig gemacht hast, entscheide dich für einen, der dir am wichtigsten ist. Die anderen kannst du auch in deine Gartenroutinen aufnehmen, es reicht aber sicher, wenn du sie nur wöchentlich oder monatlich in Ordnung bringen musst.
Schritt 4: Umsorge deinen magischen Gartenort
Nachdem du mindestens einen magischen Gartenort festgelegt hast, kannst du dich dranmachen, dir eine geeignete Pflege zu überlegen:
- Wie muss der Ort gepflegt werden?
- Welche Sachen oder Werkzeuge brauchst du dafür?
- Wo kannst du sie lagern, damit du sie schnell griffbereit hast?
- Kannst du die Pflege in deine täglichen oder wöchentlichen Routinen integrieren?
Zum Beispiel habe ich mir vorgenommen, jede Woche die Gartentreppe zu kehren und bei Bedarf die Stufen zu schrubben.
Um dich zu entlasten: Denke daran, dass es Zeit und Ausdauer braucht, bis sich eine Routine etabliert hat. Schreibe daher am besten auf, wie die Routine aussieht und welches Werkzeug du dafür benötigst. Kleine Checklisten helfen dir, dich an die Aufgabe und Abfolge zu erinnern.
Tipp: Achte darauf, dass du das Werkzeug (Besen, Lappen, Heckenschere, …) immer griffbereit hast und nicht lange danach suchen musst. Gib dem Werkzeug ein Zuhause, einen festen Platz (am besten beschriftet), damit auch andere Personen in deinem Haushalt das Werkzeug benutzen und aufräumen können.
Der April dienst dazu, diese Routine einzuüben. Versuche konsequent und regelmäßig dabei zu bleiben, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Fühl dich aber nicht schlecht, wenn du es mal nicht schaffst. Das macht nichts – sobald du wieder Luft hast, machst du einfach da weiter, wo du aufgehört hast.
Meine magische Gartentreppe
In meinem eigenen Garten habe ich die Gartentreppe als meine „magische Küchenspüle“ gewählt. Die Sauberkeit und Ordnung meiner „magischen Gartentreppe“ wirkt sich nicht nur auf diesen speziellen Bereich aus: Sie motiviert mich auch die anderen Gartenbereiche um sie herum in Ordnung zu halten.
So fege ich nicht nur die Treppe, sondern räume auch noch schnell das Spielzeug weg, fülle das Vogelfutterhäuschen auf oder wechsle das Wasser in der Vogeltränke nebenan.
Du siehst: Die Pflege der Gartentreppe als Teil meiner Routine führt zu dem einen oder anderen Handgriff mehr. So entsteht die positive Ausstrahlung dieses magischen Gartenortes auf den ganzen Garten. Ein sauberer Garten – in einem gesunden Maß – ist dann nicht mehr weit.
Nicht übertreiben: Ich spreche im Garten von Ordnung und Sauberkeit, die einem Garten angemessen sind. Es geht nicht um klinische Hygiene, sondern einfach darum, alles mit ein paar Handgriffen in Ordnung zu halten. Behalte dabei den Respekt vor der Natur! Wenn etwas dort wächst, wo es dir im Weg sein könnte: Halte inne, bevor du es entfernst.
Finde zuerst mit Hilfe Apps (z.B. FloraIncognita und naturaDB.de) heraus, was es ist und welchen Wert es für die heimische Insektenwelt hat. Vielleicht solltest du besser stehen lassen?
Fazit
Um den magischen Ort in deinem Garten zu identifizieren, habe ich dir vier Schritte gezeigt. Damit kannst du die metaphorische „Küchenspüle“ in deinem Garten finden. Ähnlich wie die Spüle im Haus den Ausgangspunkt für Ordnung und Sauberkeit bildet, kann auch ein besonderer Gartenort auf deinen gesamten Garten ausstrahlen.
Den April kannst du nutzen, um diesem magischen Ort oder Platz täglich kurz deine Aufmerksamkeit zu schenken. So kannst du Schritt für Schritt eine hilfreiche Gartenroutine entwickeln.
Nach ca. vier Wochen wirst du dich an die Pflege deines besonderen Gartenortes gewöhnt haben. So wird es zur Selbstverständlichkeit, deinen Garten in Ordnung zu halten. Damit schaffst du eine Atmosphäre schaffen, in der sich alle wohlfühlen.
Und was passiert mit meiner magischen Küchenspüle – äh, Vogelschiss-Gartentreppe? Nun, sie wird regelmäßig geschrubbt. Es ist sogar eine Igeltreppe dazugekommen, in der Hoffnung, noch mehr tierische Gäste im Garten zu begrüßen. Auch wenn die sich wahrscheinlich nicht dafür interessieren, wie sauber und gepflegt meine Treppe ist. 😉
Und jetzt: Ab in den Garten! 💪🌱