Mit Text besprühte Betonwand: "Glaub da draußen ist es traumhaft schön".

Was ich als Struktur- und Ordnungsfan, Gartenbesitzerin und Bloggerin bewirken will

Was treibt mich an? Was sind meine Beweggründe für meinen Blog und das Abenteuer „Empower your Garden“? Dieser Frage gehe ich in diesem Beitrag nach und ich bin selbst gespannt auf meine Antworten.

Wie alles begann

Es fing mit einem Umzug 2019 und der Geburt meines dritten Kindes an. Denn zu diesem Zeitpunkt kamen zwei Dinge für mich zusammen: Plötzlich Gartenbesitzerin und einen größeren Haushalt. Und damit begann alles…

Dass ein Garten sich nicht von alleine macht, wurde mir sehr schnell klar. Doch wie mache ich es richtig? Ich habe mich auf die Suche begeben und bin fündig geworden. Dabei hat mir auch ein Thema geholfen, das mit dem Umzug in ein größeres Haus und der nun fünfköpfigen Familie nicht mehr wegdiskutiert werden konnte: Haushaltsführung bzw. Struktur und Ordnung. Diese Punkte möchte ich nun als Bloggerin mit dem Thema „Garten“ verbinden.

Denn ich „glaub da draußen ist es traumhaft schön“ – der Spruch auf dem Beitragsbild, der mir in den letzten Tagen vor die Füße purzelte, trifft das Gefühl der letzten Jahre ganz gut. Genau darum soll es auch in meinem Blog gehen: Das traumhaft Schöne des Gartens zu entdecken und dem mit Leidenschaft nachgehen. Dahin bin ich über ein paar Umwege gekommen, dazu jetzt mehr…


Was ich als Struktur- und Ordnungsfan bewirken will

Einer meiner Glaubenssätze ist, dass ich ein unordentlicher Mensch bin. Denn als Kind habe ich nicht gewusst, dass ich etwas wegwerfen darf. Ich habe versucht, allen Dingen – und vor allem Geschenken – einen Platz in meinem Zimmer zu geben. Meine Sammelleidenschaft für alles rund um das „Hausschwein“ hat nicht zu einem ordentlichen Erscheinungsbild beigetragen. Da ich aber nicht wusste, wie ich tatsächlich Ordnung halten konnte, sah es in meinem Kinderzimmer relativ schnell chaotisch aus. 

Warum ich mich nun als Struktur- und Ordnungsfan beschreiben würde? In den letzten Jahren, mit dem Umzug in ein größeres Haus, habe ich mir viel Wissen über Aufräumtechniken, Ordnung halten und Haushalt führen angeeignet. Ich bin ein Fan von diesen „Theorien“, das heißt aber nicht, dass ich in der Praxis perfekt bin. Ich lerne noch 😉   

KonMari als Startschuss

Es begann mit dem Hype um Marie Kondo und ihrem Aufräumansatz, der KonMari-Methode. Sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich von Dingen zu trennen. Am meisten hat mir ihre Aussage geholfen, dass bei Geschenken die Geste des Schenkens zählt und nicht unbedingt das Geschenk selbst. So dürfen auch Geschenke weiterwandern, z.B. zu Menschen, die sie tatsächlich brauchen.

Nachdem ich viele Jahre das Thema Ausmisten vor mir herschob, kam mit dem Umzug 2019  ein wirklicher Umbruch. Mit Säugling im Tragetuch habe ich wochenlang Papierkram sortiert, Spielzeug gereinigt und für den späteren Einsatz verwahrt sowie unzählige Kategorien bis ins kleinste Detail angelegt (ich liebe mein Etikettier-Gerät!).

Flylady als Marathon

Doch Ordnung ist das eine, Haushaltsführung das andere! Dieses Thema lässt sich mit drei Kindern wirklich nicht mehr verdrängen: In einem Haushalt mit Kindern braucht es klare Strukturen und Routinen, um nicht im Chaos zu versinken. Meine Rettung war das Buch „Die magische Küchenspüle“ von Marla Cilley (aka „FlyLady“) und ihr umfassender Ansatz. In meinen zwei Jahren Elternzeit – während der Pandemie – habe ich mir viel theoretisches und praktisches Wissen rund um eine pragmatische Haushaltsführung nach „FlyLady“ angeeignet. (Wie das System grob funktioniert erklärt minime.life in diesem Blogbeitrag „Haushalt führen mit der FlyLady Methode“.) 

Bei der „FlyLady“ geht es nach dem Ausmisten erst richtig los: Das Haus wird in Zonen eingeteilt, es werden Morgen- und Abendroutinen geschaffen und dabei gilt es in kleinen Schritten („Baby-Steps“) vorzugehen, um sich nicht zu überfordern. Dabei steht nicht das perfekte Ergebnis im Vordergrund, sondern das Dranbleiben und sich dabei gut fühlen. Ein schlechtes Gewissen gibt es bei ihr nicht. Und alles beginnt mit einer blitzblank geputzten Küchenspüle.

„Done is better than perfect“

flylady.net

Die Mischung macht’s: Flykondo

Die Mischung der beiden Ansätze ist unter dem Schlagwort „Flykondo“ bekannt. Mein Dank gilt auch der gleichnamigen Facebook-Gruppe, die mich überhaupt auf das Buch von Marla Cilley gebracht hat. Jalegra hat in ihrem Blogbeitrag „Flykondo – Die Synthese aus KonMarie und Flylady“ beide Ansätze treffend beschrieben und analysiert.


Was ich als Gartenbesitzerin bewirken will

2019 zogen wir in das Haus meiner Kindheit, Baujahr 1933, nachdem meine Eltern dort ausgezogen waren. Und plötzlich war da ein ca. 295 qm Garten, mit dem irgendwas getan werden musste. Und schön aussehen sollte er natürlich auch. Und damit begann der Weg: Ab 2020 Jahren fingen wir an, uns mit dem Garten zu beschäftigen.

Ein Baumarktbesuch macht noch keinen Garten.

Antje Müller | Empower Your Garden

Zunächst mussten wir uns dem Thema nähern. Mein Anspruch war einen optisch ansprechenden Garten zu schaffen. Wie das tatsächlich umgesetzt werden konnte, war mir nicht klar. Wie die meisten sind wir zuerst in den Baumarkt gefahren. Doch ein Baumarkt-Besuch macht noch keinen Garten. 

Also erst mal drauf los: Teichloch gebuddelt, Angebote für Schuppenabriss eingeholt,  Blühwiesen-Mischung verstreut. Und so ging es von Fehlkäufen aus Hochglanzgartenkatalogen über stundenlange Pinterest-Inspirationen und Feng Shui zum Thema Gartendesign. 

Mein Weg zum naturnahen Garten

Erst mit der Zeit wuchs das Verständnis und Bedürfnis, mit dem Garten auch etwas für die heimische Flora und Fauna zu tun. Die Einsicht, aktiv den Garten im Einklang mit der Natur zu gestalten, kam, als ich das Konzept des Drei-Zonen-Gartens verstanden hatte. Dieses bot mir eine gute Leitlinie bei allen Gartenentscheidungen. Wie die drei Zonen aussehen, wird auf neerbees in dem Blogbeitrag „Drei Zonen für den Naturschutz“ zusammengefasst.

Daran orientierten wir uns bei den einzelnen Elementen, die wir im Garten umsetzten, z.B. Trockenmauer, Totholzhecke, wilde Ecken, Blumenwiese, Wasser und vieles mehr. Auch die letzten Sommer haben stärker ins Bewusstsein gerückt, dass ein Garten robust gestaltet werden muss, um sich an das veränderte Klima anzupassen.

Da ich mich dem naturnahen Gärtnern verbunden fühle, habe ich Anfang des Jahres auch den Schritt getan, mich bei Naturgarten e.V. anzumelden. Dort bin ich herzlich in die Regionalgruppe aufgenommen worden. Der Austausch mit anderen, ebenso Garten- und Naturverrückten tut gut und wir wirken durch gemeinsame Aktionen hoffentlich auch weiter (wie z.B. unsere Standbetreuung bei den Drei-Tagen Marburg im kommenden Juli.)

Und wie wird der Garten schön und pflegeleicht? 

Nachdem mir die Nachbarin erklärte, dass ich meine Dahlien ausbuddeln und überwintern muss, war für mich auch klar, dass mir das zu viel Aufwand an Gartenarbeit ist. Der wesentliche Punkt ist für mich die Frage: Was ist pflegeleicht? Und Knollen ausgraben und schimmelfrei über den Winter zu kriegen gehört für mich nicht dazu…

Als Gartenbesitzerin möchte ich einen schönen Garten haben, in dem sich alle wohlfühlen. Ich sehe aber gleichzeitig auch die Verantwortung, dieses Stück Land zu gestalten und ihn zum Lebensraum zu machen. In einem Garten soll das Leben toben, hier sollen sich Tiere und Menschen wohl fühlen. 

Meine Lösung ist: 

  • – Den Fokus auf maximale Blütenfülle mit heimischen Arten zu legen. 
  • – Den Garten so anzulegen, dass eine natürliche Kreislaufwirtschaft funktioniert, kurze Wege und klare Strukturen und Ordnungssysteme vorhanden sind
  • – Mit kleinen Gartenroutinen das Gartenjahr im Griff zu gaben.

Um hier die FlyLady zu zitieren: 

„You can do anything for 15 minutes“

flylady.net

Der Garten ist „mehr“

Doch der Garten ist so viel mehr als Gartenarbeit. Ich möchte mit dem Garten auch meinen Kindern die Schönheit der Natur zeigen. Ich will ihnen vermitteln, dass wir ganz genau hinschauen müssen, um sie zu erkennen.

Ich möchte mit dem Garten auch bewirken, als gutes Beispiel voran zu gehen und zu zeigen, was neben Schottergarten und Rollrasen möglich ist. Darum habe ich auch 2022 an einer Ausschreibung zum schönsten naturnahen Garten in unserem Landkreis teilgenommen und kam unter die ersten drei Prämierten. Über meine Bewerbung und die Preisverleihung berichte ich hier in meinem Jahresrückblick 2022. Der Gewinn hat mich riesig gefreut und mich darin bestärkt, meinen Garten-Ansatz zu teilen und Menschen dabei zu unterstützen, Gärten naturnäher zu gestalten.  


Was ich als Bloggerin bewirken will

Was ich als Bloggerin bewirken will? Mit dem Start dieser Seite „Empower Your Garden“ und dem Blog möchte ich ganz bewusst Gartenneulinge ansprechen, die gerade einen Garten übernommen oder neu angelegt haben. Menschen, die merken, dass sie die Dinge anders machen wollen – aber weder in Nachbarsgärten Inspirationen finden noch von Bekannten hilfreiche Tipps bekommen.

Mit meinen Ansätzen möchte ich Interessierte direkt am Anfang abholen und ihnen helfen, Fehler zu vermeiden – die auch ich gemacht habe (siehe oben Stichwort „Baumarkt“).

In meinem Blog möchte ich meine Rollen als Struktur- und Ordnungsfan und Gartenbesitzerin  zusammenbringen. Mein Ziel ist es den Garten durch die „MarieKondo“- und „Flylady“-Brille zu betrachten, denn diese beiden Ansätze ergänzt sich in meine Augen perfekt. Meine Leitfragen sind: 

  1. Wie lässt sich ein Ordnungssystem im Garten etablieren? 
  2. Wie lässt sich z. B. die tägliche Gartenarbeit in sinnvollen kleinen Routinen strukturieren?
  3. Welche Aufgaben müssen regelmäßig durchgeführt werden?
  4. Wie schaffe ich das, ohne in die Perfektionismusfalle zu tappen?
  5. Wie können schönen Gartenmomente aussehen?

Als Bloggerin möchte ich meine Philosophie des „15-Minuten-Gartens“ schärfen. Darin gebe ich Anregungen, den Garten so zu gestalten, dass er mit kleinen 15-Minuten-Mini-ToDos gepflegt werden kann. Da sich aber nicht alles im Leben um Gartengestaltung, Gartenroutinen oder natürliche Kreisläufe dreht, haben auch die schönen Gartenmomente Platz. Denn „Empower Your Garden“  ist nicht nur ein Empowerment der Natur, sondern stößt unweigerlich eine persönliche Entwicklung an.

„Glaub da draußen ist es traumhaft schön“

Gesehen an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Danke

Diesen Beitrag hätte ich nicht geschrieben, wenn nicht Judith Peters in ihrer Challenge „Blog Your Purpose“ dazu ermutigt hätte. Auch sie hat sehr offen und ehrlich ihre Gedanken, Bedenken und Beweggründe geteilt. Und viele andere tolle Blogger*innen, die es ihr gleichgetan haben (siehe ihren Blogbeitrag hier, runterscrollen und über die vielen tollen Purpose-Artikel staunen).

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