Ungewoehnliche Pflanzennamen Beitragsbild: In einem Kreuzworträtsel werden Pflanzennamen dargestellt

11 ungewöhnliche Pflanzennamen – warum es sich lohnt, sie zu kennen und zu pflanzen

Die Kerze eines Königs aus Mehl? Der Biss eines Teufels? Eine himmlische Leiter oder klappernde Töpfe? Die Bilder im Kopf, die manche Pflanzennamen erzeugen, sind lustig bis seltsam. Meist hat die Namensgebung eine ganz logische Erklärung, wenn Du Dir die Pflanze genauer anschaust.

Hier habe ich 11 Pflanzen mit ungewöhnlichen Pflanzennamen zusammen getragen, über die ich mich selbst immer noch amüsiere – selbst wenn ich einige von ihnen täglich in meinem Garten begrüße. Du und ich sollten uns aber nicht nur an ihren Namen erfreuen, sondern wissen, warum es sich lohnt sie zu kennen und sie im eigenen Garten zu pflanzen. Dies erfährst Du in diesem Beitrag.

Außerdem verstehst Du, was es mit den botanischen Pflanzennamen, die wie Latein aussehen, auf sich hat. Dieses Wissen kann sehr hilfreich sein, wenn Du das nächste Mal Pflanzen einkaufen möchtest. Deshalb habe ich Dir am Ende des Beitrags alle wichtigen Infos zur Auswahl von Pflanzen zusammengefasst und Du bekommst einen ultimativen Einkaufstipp für Deine nächste Pflanzen-Shoppingtour.

Ungewöhnliche Pflanzennamen

Nr. 1 Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis)

Bei dieser Pflanze befinden wir uns nicht in der Backstube und hantieren mit Mehl. Nein, die mehlige Königskerze erhielt ihren Namen, weil sie eine mehlig flockig-haarigen Überzug auf ihren Blättern und Stängeln hat, der weißlich und eben mehlig aussieht. Das war der eine Teil des Pflanzennamens, doch warum „Königskerze“? Dies kommt von der imposanten Größe (andere Vertreterinnen der Königskerze können teilweise bis zu 2 Meter hoch werden, die mehlige schafft es immerhin auf 1,5 Meter) und der majestätischen Erscheinung der sich in den Himmel erhebenden Pflanze.

Nicht in der Backstube sondern auf der grünen Wiese: Die Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis). Quelle: commons.wikimedia.org, Autor: N. Weghaupt, Lizenz CC0

Der Wert für Deinen Garten
Irgendwo hörte ich, dass die Königskerze von selbst zu Dir kommt, wenn Du bzw. Deine Seele sie brauchen. Egal auf welchem Weg sie zu Dir kommt, sie macht aus Deinem Garten ein kleines Königreich.

Nr. 2 Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus)

Die Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus) erhielt den Namen „gemein“ nicht im Sinne von hinterhältig oder bösartig, sondern von „gemein“ im Sinne von „gewöhnlich“ oder „allgemein verbreitet“. Dieses „gemein“ findest Du bei ganz vielen Pflanzen, es bezeichnet in der Regel, dass diese Spezies die bekannteste ihrer Familie ist.

Was hat es nun mit der „Wegwarte“ auf sich? Der Pflanzenname kommt vermutlich daher, dass diese Pflanze gerne am Wegesrand wächst und „Ausschau hält“. Sie wurde wahrscheinlich als eine Art „Wegzeichen“ oder „Wegweiser“ genutzt. Die Pflanze ist in Europa weit verbreitet und in vielen Lebensräumen anzutreffen, daher zählt Wikipedia sehr viele Trivial-Namen der Pflanze auf: Vielleicht gibt es einen Pflanzennamen, der in Deiner Region verbreitet ist?

Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus)
Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus)

Der Wert für Deinen Garten
Die Wegwarte ist eine echte Pionierin in der Pflanzenwelt und braucht nicht viel Schnickschnack – außer einem sonnigen Standort. Dank ihrer bezaubernden blauen Blüten verleiht sie auch Deinem Garten eine extra Portion Charme

Und auch für die Insektenwelt punktet die Wegwarte: Insgesamt 86 Wildbienen, davon 17 spezialisierte finden hier Nahrung, denn ihr Nektar und Pollen sind sehr ertragreich. Zudem knabbern 7 Raupenarten an ihr, wenn sie sie finden.

Nr. 3 Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)

Der Hecken-Kälberkropf… ja, das ist tatsächlich der Pflanzenname. Wer denkt sich sowas aus? Aber es hat seinen Grund: Diese Pflanze liebt einerseits Heckenplätze. Und andererseits weisen sie etwas auf, was vielleicht an einen Kälberkropf erinnert – wobei ich zugeben muss, noch keinen echten Kälberkropf gesehen zu haben. Wenn Du in Richtung der Stängeln am Boden schaust, siehst du dunkelrote Flecken und komische Verdickungen an den Stellen, wo sich die Blätter verzweigen, das soll an die Kröpfe erinnern.

Der Wert für Deinen Garten
Im eigenen Garten trifft man den Wiesen-Kälberkropf nicht allzu oft an, aber es lohnt sich, ihn in wilden Ecken stehen zu lassen. Denn er ist ein echter Allrounder und bietet eine Futterquelle für Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen sowie Bienen. Darunter finden sich sechs spezialisierte Wildbienen, von denen zwei bereits vom Aussterben bedroht sind, nämlich die Fahlbeinige Kielsandbiene und die Große Möhren-Sandbiene. Außerdem freuen sich einige Wildbienen über die vertrockneten Stängel als gemütliche Nistplätze.

Mal eine etwas andere Darstellung des Hecken-Kälberkropfs aus dem Werk „Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz“ von 1885. Quelle: commons.wikimedia.org

Nr. 4 Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare)

Wir bleiben in der Tierwelt: Der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare) verdankt seinen Pflanzennamen den kleinen, glockenförmigen Blüten, die sich spiralförmig anordnen und mit etwas Phantasie an den Kopf einer Schlange erinnern. Die herausstehenden Staubgefäße erinnern an eine Schlangenzunge. Der Begriff „Natternkopf“ kommt also von dieser charakteristischen Blütenform.

Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare)
Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare)

Der Wert für Deinen Garten
Der Gewöhnliche Natternkopf hat im Garten einen hohen Wert, denn er zieht nicht nur mit seinen auffälligen blauen Blüten alle Blicke auf sich, sondern er ist auch ein Magnet für bestäubende Insekten wie Bienen und Schmetterlinge. Da er in Mitteleuropa heimisch ist, bietet er 39 Wildbienen, 40 Schmetterlingen und 10 Raupenarten Nahrung und Lebensraum. Er blüht recht ausdauernd im Jahr, von Juni bis Ende August – teilweise auch noch länger – und erfreut die fliegenden Freunde als extrem zuckerhaltige Nektarquelle.

Nr. 5 Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)

Was stinkt und lässt Dich niesen? Die Stinkende Nieswurz! Gibt es einen abstoßenderen Namen für eine Pflanze? Du solltest sie Dir trotzdem in Deinen Garten holten! Doch zuerst zum Pflanzenamen: Der Zusatz „stinkend“ bezieht sich auf den unangenehmen Geruch der Pflanze, wenn ihre Blätter zerrieben werden (also tu das einfach nicht!) . Den Beinamen „Nies“ erhielt sie, da die Wurzel, wenn sie zu Pulver verrieben werden, die Schleimhaut reizt und Dich daher niesen lässt (also lasse das besser auch).

Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)

Der Wert für Deinen Garten
Im Fachhandel wird die Stinkende Nieswurz häufig auch unter der Bezeichnung Palmblatt-Nieswurz geführt, was vermutlich verkaufsfördernder ist. Auch dieser Name ist naheliegend, denn die Blätter erinnern tatsächlich an eine Palme und sehen hübsch aus.

Aber warum brauchst Du diese Pflanze noch: Sie blüht bereits ab Februar, wenn auch mit einer relativ unscheinbaren Blüte. Dennoch ist sie damit als früher Pollen- und Nektar-Lieferant sehr wertvoll zu einer Zeit, wenn noch nicht viel in Deinem Garten blüht.

Nr. 6 Wildes Löwenmaul (Antirrhinum majus)

Die Bezeichnung „Wildes Löwenmaul“ für diese Pflanze kommt nicht von ungefähr. Der Name leitet sich von der auffälligen Blütenform ab, die tatsächlich an das Maul eines Löwen erinnert. Die geöffneten Blütenblätter sehen aus wie die Lippen eines Löwen, der gerade brüllt. Diese Ähnlichkeit hat der Pflanze ihren charakteristischen Namen verliehen, der ihre einzigartige Erscheinung treffend beschreibt

Das Adjektiv „wild“ bezieht sich in diesem Zusammenhang nicht auf die „Wildheit“ des Löwen, sondern sagt aus, dass diese Pflanze in der Natur wild wächst. Sie wurde also nicht kultiviert oder gezielt angebaut. Der Zusatz „wild“ hebt somit hervor, dass es sich um die natürliche Form dieser Pflanze handelt, im Gegensatz zu gezüchteten Varianten.

Wildes Löwenmaul (Antirrhinum majus)
Wildes Löwenmaul (Antirrhinum majus)

Der Wert für Deinen Garten
Die Pflanze sieht mit ihren traubenförmigen Blüten nicht nur super aus, sondern bietet vor allem Hummeln eine Nahrungsquelle. Da die Pflanze lange und tiefe Blütenkelche besitzt ist sie sogar auf die Bestäubung durch Hummeln angewiesen. Denn mit ihren längeren Rüsseln kommt sie besser an den Nektar ran als Bienen mit kürzeren Rüsseln. Aber immerhin sechs Wildbienenarten kommen auch mit dieser Form der Blüten zurecht.

Nr. 7 Teufelsabbiss (Morsus diaboli)

Der Teufelsabbiss, auch als Morsus diaboli bekannt, trägt seinen ungewöhnlichen Pflanzennamen aufgrund einer faszinierenden Eigenschaft seiner Wurzel. Wenn man ein bis zu einem halben Meter langes Stück der Wurzel ausgräbt, sieht es am unteren Ende so aus, als ob es abgefressen wurde. Diese merkwürdige Erscheinung war wohl der Grund für die Namensgebung. Wer hätte sonst in Frage kommen sollen, außer der Teufel, an einer solch schönen Pflanze herumzunagen?

Gemäß der Legende gönnte der Satan den Menschen diese Heilpflanze nicht, was zu dem einprägsamen Pflanzennamen führte. Tatsächlich liegt es aber daran, dass das Rhizom am unteren Ende verfault und abstirbt, was die kuriose Form erklärt.

Teufelsabbiss (Morsus diaboli) mit Hornissenschebfliege.
Teufelsabbiss (Morsus diaboli) mit einem seltenen Gast, einer Hornissenschebfliege.

Der Wert für Deinen Garten
Der Teufelsabbiss ist jedoch nicht nur aufgrund seines Namens interessant, sondern hat auch einen besonderen ökologischen Wert für Deinen Garten. Die Pflanze ist eine willkommene Station für verschiedene Insekten, darunter Schmetterlinge und Wildbienen, die von ihren Blüten angezogen werden. Unter den Wildbienen finden sich auch fünf spezialisierte Arten, die stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind.
https://www.naturadb.de/pflanzen/succisa-pratensis/

Nr. 8 Blaue Himmelsleiter (Polemonium caeruleum)

Wenn du die Blaue Himmelsleiter anschaust, siehst du, warum sie so heißt. Die Blätter der Pflanze sind länglich und gefiedert. Sie ähneln den Sprossen einer Leiter, die Richtung Himmel führt. „Blau“ bezieht sich auf die markante Farbe der Blüten. Diese visuelle Ähnlichkeit führte zur poetischen Namensgebung „Blaue Himmelsleiter“.
Die Blaue Himmelsleiter ist auch unter dem Pflanzennamen „Jakobsleiter“ bekannt. Dieser Name verweist auf eine Bibelstelle, dort träumt Jakob von einer Himmelsleiter.

Der Wert für Deinen Garten
Die Blaue Himmelsleiter aka Jakobsleiter ist eine Bereicherung Deines Gartens im Juni und Juli mit ihren blauen Blüten. Sie entfaltet ihre Pracht am besten im Halbschatten, wo sie sich heimisch fühlt. Aber auch an sonnigen Standorten kommt sie gut zurecht, besonders wenn sie ausreichend Wasser erhält.

Sie ist nicht nur ein guter Nektarlieferant, sondern gilt in Deutschland mittlerweile leider auch als gefährdet. Gib ihr also in Deinem Garten ein irdisches Zuhause. Hier passt sie auch perfekt zum romantischen und natürlichen Stil eines Cottage-Gartens, dieser lässt sich nämlich auch hervorragend mit heimischen Wildblumen gestalten.

Blaue Himmelsleiter (Polemonium caeruleum)

Nr. 9 Klappertöpfe (Rhianthus)

„Die drei Klappertöpfe“, das klingt fast wie ein Bandname aus Kindertagen. Zu den drei Rockstars zählen der Zottige Klappertopf, der Kleine und der Großen Klappertopf, die zur Familie der Sommerwurzgewächse gehören. Doch woher kommt der Name? Wenn die Kapseln reif werden, klappern die Samen darin, wenn sie sich bewegen und das klingt fast wie eine Percussion-Nummer. Diese Geräuschkulisse ist so charakteristisch, dass sie gleich „Klappertöpfe“ genannt wurden.

kleiner Klappertopf
Der kleiner Klappertopf ist nicht nur ein Rockstar, sondern auch ein Schmarotzer: Als Halbparasit zapft er das Wurzelwerk seiner Nachbarschaft an und nutzt deren Wasser und Nährstoffe. Damit drängt er Gräser etwas zurück.

Der Wert für Deinen Garten
Lade diese Naturband in Deinen Garten ein, denn sie ist für einen Schmetterling ganz besonders wichtig: Den Klappertopf-Kapselspanner. Er hat sich auf diese Pflanzenart spezialisiert und dabei sind ihm alle drei Bandmitglieder willkommen: Bühne frei für den Kleinen Klappertopf (Rhinanthus minor), den Großen Klappertopf (Rhinanthus serotinus) und den Zottigen Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus).

Nr. 10 Buckel-Fetthenne (Sedum dasyphyllum)

Eine buckelige fette Henne? Ein etwas unvorteilhafter Spitzname, oder? Aber auch die Alternativen sind nicht gerade schmeichelhaft – wie zum Beispiel „Dickblatt-Fetthenne“. Unter dem weiteren Trivial-Namen „Mauerpfeffer“ oder auch ihrem botanischem Pflanzennamen „Sedum“ sind die verschiedenen Arten der fetten Hennen bekannt.

Der Name „Fetthenne“ kommt von den dicken, fleischigen Blättern, die sie wie kleine Wasserspeicher nutzt. Da werden die Blätter sozusagen „fett“ im Sinne von „voll“. Bei der „Buckel-Fetthenne“ sehen die Blätter zudem buckelförmig aus, wodurch sie diesen Pflanzennamen erhält.

Buckel-Fetthenne. Quelle: commons.wikimedia.org, Autor: FrancyDB, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Der Wert für Deinen Garten
Die Buckel-Fetthenne ist eine tolle Ergänzung für deinen Garten, besonders wenn du einen Dachgarten oder ein Kiesbeet hast. Diese kleine Pflanze fühlt sich dort richtig wohl. Und weißt du was? Die Buckel-Fetthenne wird in der Roten Liste als gefährdet eingestuft, also braucht sie so ’ne Art Rettungsmission. Das kannst du übernehmen, indem du ihr im Garten ein Zuhause gibst.

Nr. 11. Gemeine Ochsenzunge (Anchusa officinalis)

Kommen wir zurück zu den Rindern: Die Gemeine Ochsenzunge (Anchusa officinalis) hat ihren Pflanzennamen von ihren auffälligen Blättern, die ziemlich zungenförmig sind und mit kleinen, rauen Härchen bedeckt sind. Diese Blätter erinnern tatsächlich an die Zunge eines Ochsen, deshalb der Name „Ochsenzunge“.

Und diese Zunge ist auch nicht gemein und frisst anderen das Futter weg. Nein, „gemein“ bezieht sich – wie Du bei 2. der „Gemeinen Wegwarte“ schon gesehen hast, nicht auf die Bosheit des hübschen Pflänzchens, sondern bedeutet eher „üblich“ oder „weitverbreitet“. Viele Pflanzen tragen dieses „gemein“ in ihrem Namen, um anzuzeigen, dass sie die ursprüngliche ihrer Art ist. Sie ist sozusagen der Star ihrer Pflanzenfamilie, die Du Dir bevorzugt in Deinen Garten holen solltest.

Die gemeine Ochsenzunge
Die gemeine Ochsenzunge ist eigentlich ganz nett.

Der Wert für Deinen Garten
Im Garten zeigt die Gemeine Ochsenzunge keine Star-Allüren, denn sie fühlt sich mit nahezu jeder normalen Gartenerde zufrieden, liebt die volle Sonne und schätzt einen durchlässigen, frischen bis trockenen Boden.

Sie ist in Mitteleuropa heimisch und spielt daher eine wichtige Rolle für die Insektenwelt in Deinem Garten. Bienen und Schmetterlingsraupen lieben sie als Nahrungsquelle und Lebensraum. Es gibt tatsächlich zwei Wildbienen-Arten von insgesamt 18, die ausschließlich auf sie stehen, nämlich die jeweils stark gefährdete Ochsenzungen-Seidenbiene und die Ochsenzungen-Sandbiene.

Wie sind die botanischen Pflanzenamen aufgebaut?

Botanische Pflanzennamen sind wie eine Art eindeutiger Identifikationsschlüssel für Pflanzen. Sie sollen sicherstellen, dass wir überall auf der Welt dasselbe meinen, ohne uns durch unterschiedliche regionale Pflanzennamen verwirren zu lassen. Denn auf den ersten Blick sehen viele Pflanzen für Laien gleich aus, eine eindeutige Bezeichnung zeigt aber, dass es Unterschiede zwischen Blumen und Pflanzen gibt, die vielleicht auch nicht direkt sichtbar sind. Mit den botanischen Pflanzenamen könnten die Varianten und Besonderheiten der einzelnen Pflanzen benannt und auseinander gehalten werden.

Diese Pflanzennamen sind oft auf Latein oder lateinisch basierenden Sprachen – manchmal auch Griechisch – geschrieben. Deshalb reden viele einfach von „lateinischen Pflanzennamen“, auch wenn es nicht immer genau Latein ist. Ziel ist es, dass alle klar wissen, über welche Pflanze sie gerade sprechen.

Botanische Pflanzenamen: Gattungs- und Artname

Die Pflanzen haben in der Regel einen Doppelnamen, bestehend aus dem Gattungsnamen (das ist so wie die große Pflanzenfamilie, die alle denselben Nachnamen tragen) und dem Artepitheton (das ist quasi der Vorname der Art). Der Gattungsname wird großgeschrieben und zeigt an, zu welcher Gruppe von Pflanzen die Art gehört. Das Artepitheton wird klein geschrieben und genau da wird dann die spezielle Art genannt.

Zum Beispiel, „Anchusa“ ist wie der Familienname und „officinalis“ ist wie der Vorname für die Gemeine Ochsenzunge (Anchusa officinalis). Das Ganze macht’s möglich, Pflanzen eindeutig zu identifizieren und weltweit zu klassifizieren.

Aber es könnenweitere Infos drangehängt werden, um das Ganze noch genauer zu machen. Da kommt vor allem der Sortenname ins Spiel. Sortennamen von Pflanzen sind eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit für verschiedene Varianten derselben Art.

Botanische Pflanzenamen: Sortenname

Während der botanische Pflanzenname (Gattungs- und Artname) die allgemeine Identität festlegt, ermöglicht der Sortenname eine präzisere Unterscheidung. Er kann auf bestimmte Merkmale hinweisen, wie Farbe, Größe oder Wuchsform, und oft werden Sortennamen von Züchter*innen vergeben, die besondere Eigenschaften oder Ziele betonen möchten.

Stell dir vor, es gibt eine Pflanzenart mit unterschiedlichen Blütenfarben – da hilft der Sortenname dabei, genau zu sagen, um welche Farbvariante es sich handelt. Und der Sortenname wird immer großgeschrieben und in einfachen Anführungszeichen gesetzt.

Der ultimative Einkaufstipp

Kaufe für Deinen Garten am besten heimische Wildpflanzen. Es gibt mehrere überzeugende Gründe, warum es sinnvoll ist:

  1. Erhaltung der Wildarten: Die Verwendung von heimischen Wildpflanzen trägt dazu bei, die Artenvielfalt zu schützen und die natürlichen Ökosysteme zu erhalten. Durch die Einbeziehung von Wildarten fördern wir die Biodiversität in unseren Gärten.
  2. Fertile Sorten: Falls Du doch gezüchtete Sorten wählen musst, dann achte bitte darauf, dass sie sich über Samen vermehren können.
  3. Ungefüllte Blüten: Auch ungefüllte Blüten sind eine Minimalanforderung, falls Du doch auf gezüchtete oder nicht-heimische Sorten setzten musst. Ihre Staubgefäße sind zugänglich und sie bieten damit immerhin eine Nahrungsquellen für die Generalisten unter den bestäubenden Insekten. Dies habe ich in diesem Blogbeitrag „Dein insektenfreundlicher Garten: Wie Du mit ungefüllten Blüten ganz einfach Bienen und Schmetterlinge anziehst + 5 Tipps für den Pflanzen-Einkauf“ beschrieben.
  4. Herkunft: Pflanzen, die aus der Region stammen, sind oft besser an unsere Klimabedingungen angepasst als exotische Arten. Sie benötigen in der Regel weniger Wasser und Pflege, um gesund zu bleiben.
  5. Archäophyten bevorzugen: Archäophyten sind Pflanzen, die seit langem in Europa heimisch sind. Indem du diese Pflanzen wählst, unterstützt du die Verwendung von Arten, die historisch in unsere Ökosysteme passen.
  6. Vermeidung invasiver Neophyten: Die Verwendung von heimischen Pflanzen minimiert das Risiko, invasive Neophyten einzuführen, die nicht heimische Arten verdrängen und ökologische Probleme verursachen könnten.

Was bedeutet das ganz konkret für Deinen nächsten Einkauf?

Kaufe wann immer möglich heimische Wildpflanzen. Wenn Du Deine Wildpflanzen unter Angabe des vollständigen botanischen Pflanzennamens kaufst, also in der Gärtnerei oder im Online-Handel, spart Dir das manche böse Überraschung. Hierfür kannst Du vorab recherchieren (z.B. auf naturaDB), ob es sich einerseits um eine heimische Wildpflanze handelt und andererseits den botanischen Namen rausfinden. Manchmal kannst Du Dich an dem Artnamen „officinalis“ orientieren. Dieser sollte dann aber keine weitere Sortenbezeichnung haben, da dies darauf hinweist, dass die Wildform züchterisch verändert wurde.

Und jetzt: Viel Spaß bei Deiner nächsten grünen Shopping-Tour und dann ab in den Garten!


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