Möglichkeiten der Beetbegrenzungen im Garten. Cortenstahl und Pflastersteine.

Mission Randstein oder: Wie schaffe ich eine saubere Beet-Begrenzung?

Eine regelmäßig wiederkehrende Aufgabe, die zum aufgeräumten Erscheinungsbild des Gartens beiträgt, sind die Randsteine. Jedes Jahr kratze ich sie frei. Doch langsam komme ich an das Problem, dass das Beet einfach höher ist als der ebenerdige Begrenzungsstreifen. Also muss eine Lösung her… Dies hat mich zum Thema Beetbegrenzungen geführt und welche einfachen, schnell umzusetzenden Lösungen es gibt, die günstig sind und ordentlich aussehen.

Die Ausgangslage: Zu viel Humus

Wenn wir unsere Beete im Herbst mit Laub bedecken, verrottet es. Das trägt unweigerlich dazu bei, dass die Erde mehr wird: Das Laub besteht aus Kohlenstoffverbindungen, wie beispielsweise Cellulose und Lignin, die von Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen im Boden abgebaut werden. Es kommt also zu einem Zerfallsprozess, der organische Stoffe in der Erde zurücklässt.

Die Rabatte ragt über den Randstein.
Die Ausgangslage: Die Begrenzung des Beetes aus Pflastersteinen ist nicht mehr identifiezierbar

Während des Abbauprozesses nehmen die Mikroorganismen Nährstoffe aus dem Laub auf und produzieren dabei Kohlendioxid, Wasser und Humus. Humus, das „Gold der Gärtnerin“ ist das Lebenselixier für die Pflanzen und zentral für die Bodenqualität, weil er Wasser und Nährstoffe speichern und freisetzen kann. Wenn das Laub auf die Gartenerde fällt und verrottet, führt es also dazu, dass mehr Erde verfügbar ist, weil sie mit zusätzlichem organischen Material in Form von eben Humus angereichert wird. Jedoch führt dies auch dazu, dass die Erde über der Beetbegrenzung liegt, das Beet also somit höher wird. Was tun, wenn die Randsteine vor lauter Erde und darin gewachsenen Pflanzen nicht mehr zu sehen sind?

Was tun, wenn die Beetbegrenzung nicht mehr erkennbar ist?

Bei mir war die Randbegrenzung aus Pflastersteinen nicht mehr sichtbar, die Rabatte diffundierte auf die Terrasse. Nachdem ich sie frei gekratzt hatte, brauchte ich eine neue Lösung, um die Begrenzung des Beetes zu erhalten. Abtrag der Erde kam nicht in Frage, da sie ja aus Humus besteht, den die Pflanzen dort zum Wachsen brauchen. Er ist sozusagen mein Dünger.

Kleiner alljährlicher Arbeitseinsatz: Zwiebelpflanzen umsetzen, Bewuchs eindämmen, notfalls auch mal eine Wurzel mit der Gartenschere kürzen.
Kleiner alljährlicher Arbeitseinsatz: Zwiebelpflanzen umsetzen, Bewuchs eindämmen, notfalls auch mal eine Wurzel mit der Gartenschere kürzen…
Gartenpflege und Gartenarbeit im Frühjahr, Unkraut aus der Beetbegrenzung kratzen mit Handschuhen, Werkzeug und Weidenkorb
… und hacken, kratzen und fegen. Und schon, siehe da…
Pflastersteine als Beetbegrenzung
… eine schöne ebenerdige Beetbegrenzung aus Pflastersteinen kommt zum Vorschein!

Um nun zu verhindern, dass die Humus-Erde immer wieder über den Randstein fällt und so auch dort den Bewuchs fördert, habe ich mich bei verschiedenen Materialien und Techniken umgeschaut, mit denen das Beet eingefasst oder begrenzt werden kann. Hier sind einige Ideen:

  • Steine: Große Steine oder Felsbrocken können auf der Kante des Beetes gestapelt werden, um es zu begrenzen. Das sieht nicht nur attraktiv aus, sondern ist auch sehr stabil und langlebig. Stichwort: Trockenmauer
  • Eckige Steine, wie z.B. Ziegelsteine oder – wie in meinem Fall Schamottsteine – können auf ähnliche Weise wie Steine verwendet werden, um ein Beet zu begrenzen. Da bei uns in der Umgebung ein Schamottsteine herstellender Betrieb angesiedelt ist, wurden von den ehemaligen Hausbewohner*innen viele Fehlbrandsteine verbaut. Unser Hof wurde damit gepflastert und ich habe noch so viele einzelne Steine zur Verfügung, dass ich sie an verschiedenen Stellen zur optischen Begrenzung von Beeten verwendet habe. Wichtig ist, sich über die Herkunft alter Materialien zu informieren: Meine Schamottsteine können bei ihrem Alter Asbest enthalten, daher ist hier Vorsicht geboten, sie sollten nicht beschädigt oder zerbrochen werden.  
Einfache Begrenzung durch Steine
Marke Eigenbau, Upcycling und Resteverwertung: Meine einfache Beetbegrenzung aus Schamottsteinen.
  • Dach-Ziegel bzw. -Pfannen: Ziegelsteine können auf ähnliche Weise wie Steine verwendet werden, um ein Beet zu begrenzen. Hier eine ganz schnelle, einfache Recycling-Lösung: Ich wollte das Beet begrenzen, um auch das Holz der Terrasse zu schützen. Ein paar Ziegel rein und mit Erde auffüllen, gleich haben wir wieder ein neues Beet, was auf die Bepflanzung wartet.
  • Holz oder andere Naturmaterialien: Holz ist eine der am häufigsten verwendeten Optionen für Beetbegrenzungen. Es kann in Form von Holzpfählen, Borden oder Brettern verwendet werden. Natürliche Materialien wie Äste, Rindenstücke oder geschnittene Bambusstangen können für eine rustikale Optik verwendet werden. Geeignet sind auch als Flechtwerk biegsame Weidenäste: Es ist leicht zu bearbeiten und sieht auch sehr ansprechend aus. Jedoch solltest Du Dir Gedanken bei der Verwendung von Holz oder andere Naturmaterialien über die Oberflächenbehandlung machen, um Dir nicht unnötig Giftstoffe in den Garten zu holen.
  • Metall: Metall-Beetbegrenzungen sind eine weitere Möglichkeit. Es kann in Form von verzinktem Stahl, Aluminium oder Kupfer verwendet werden. Sie sind haltbar und können eine moderne oder industrielle Ästhetik vermitteln.

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, ein Beet zu begrenzen oder einzufassen, auch wenn durch den ständig neu entstehenden Humus mehr Erde darauf liegt.

Meine Entscheidung: Beet-Begrenzung aus Cortenstahl

Ich habe mich für die letzte Option „Metall“ entschieden und zwar zum einen aus ästhetischen Gründen eine spezielle Ausprägung: Beetbegrenzungen aus Cortenstahl. Cortenstahl ist ein wetterfester Stahl, der auch unter den Bezeichnungen „Wetterstahl“ oder „Cor-Ten-Stahl“ bekannt ist. Er zeichnet sich durch eine hohe Korrosionsbeständigkeit aus, durch die Bildung einer schützenden Rostschicht auf der Oberfläche. Die Rostschicht verleiht dem Material seine charakteristische, warme und rostrote Patina. Sie passt perfekt zu meinem neunen Rosenbogen. Neben den optischen Pluspunkten ist auch die einfache Handhabung für mich ein wichtiges Kriterium: Ich kann die Teile selbst zusammenstecken, einkürzen und trotz großen Wurzeldrucks von unten ein paar Zentimeter in den Boden rammen. Dazu habe ich bereits an der Beetkante die Frühblüher ausgegraben und umgesetzt, damit sie keinen Schaden nehmen.

Winterliches Beet mit einem Cortenstah-Element und freigekratzten Randsteinen
Hier entsteht die neue Begrenzung aus Cortenstahl. Ein Element liegt zur Probe aus, um zu messen, wieviele Meter gebraucht werden.

Und die Routine?

Die Aufgabe des Freikratzens der Beetbegrenzung war für mich eine jährliche Aufgabe, die sich immer im Winter wiederholte und einen Nachmittag gekostet hat. Mit dieser Lösung hoffe ich, dass sich die Aufgabe schneller bewältigen lässt, da nur noch einzelne verirrte Pflänzchen aus den Randsteinen gezogen und nicht mehr komplette Erdarbeiten durchgeführt werden müssen.

Beetbegrenzung aus Cortenstahl mit ersten Frühblühern
Die fertige Beet-Begrenzung im April.
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