Meine 3×3 im März

In meine 3×3 im März habe ich diesmal eine neue Kategorie eingefügt, dort finden sich meine 3 „Entdeckungen“: die erste Wildbienen, eine mysteriöses Gebilde an der Heckenrose und KI in der Hochschullehre. Aber auch Ergebnisse und Erlebnisse habe ich gesammelt, z.B. mit dem Bio-Balkon-Kongress oder der Fischgrät-Technik.

Die 3×3 im März habe ich im Gegensatz meinen 3×3 im Februar und meinen 3×3 im Januar ein wenig angepasst: Die drei Dinge, für die ich dankbar bin, habe ich durch „3 Entdeckungen“ ersetzt. Und mit dieser neuen Kategorie starte ich heute. Was es mit den 3×3 auf sich hat findet Ihr bei der „Mutter dieses Formats“: Katja Scalia.

3 Entdeckungen

Erste Wildbienen

Meine selbstgebaute Nisthilfe auf Bambus- und Pappröhrchen wurde im letzten Jahr gut angenommen und nun summte und brummte es um die Nisthilfe herum. Einige gehörnte Mauerbienen-Männchen warten ganz aufgeregt darauf, dass die Weibchen schlüpfen.

Die gehörnte Mauerbiene an der Nisthilfe bzw. dem "Insektenhotel"
Was summt denn da? Die gehörnte Mauerbiene an der Nisthilfe.

Schlafapfel

Ein Schlafapfel? Wenn sich nicht mehr schlafend, sondern endlich mal mit offeneren Augen durch den Garten bewegt wird, dann fallen einem auch komische zottelige Gebilde an der Heckenrose auf: ein Rosenschlafapfel. Und wieder was dazu gelernt: Sie sind die „Kinderstube“ für den Nachwuchs der Gemeine Rosengallwespe, wie die Seite des Botanischen Gartens Linz ausführlich beschreibt. Dort gibt’s auch die Erklärung, warum von „Schlafapfel“ gesprochen wird.

Der Schlafapfel an der Wildrose
Wer schläft denn hier?

KI

Das Thema Künstliche Intelligenz bzw. ChatGPT bestimmen nun seit einiger Zeit das öffentliche Interesse. In meinem Job als E-Learning-Beraterin ist es im März an mehreren Stellen in Verbindung mit der Hochschullehre aufgeploppt: Neben dem Austausch innerhalb meiner Arbeitsgruppe ist hier die neue Open Affinity Group „KI in der Hochschullehre“ an der Justus-Liebig-Universität zu nennen.

Meine „Entdeckungen“ dazu: Der Hype verursacht sehr viel Aufregung im Schul- bzw. Hochschulkontext. Gerade in der Hochschullehre wird die Sinnhaftigkeit vorhandener Prüfungsformate durch die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz stark in Frage gestellt. Selbstverständlich ist die Auseinandersetzung mit der neuen Technologie und Überlegungen, welche Kompetenzen für den verantwortungsbewussten Umgang notwendig sind, zentral. Für mein Aufgabenfeld, der Bereich digital gestützte Lehre und digitale Prüfungsformate, wäre in meinen Augen parallel eine Rückbesinnung auf die traditionelle Aufgabe der Hochschulen notwendig. Dann ließe sich fragen, wie Lehre und Prüfungen aussehen können, die die Hilfe durch Chatbots nicht nötig haben, selbstverständlich immer in Abstimmung mit Prüfungsmethoden, Lernzielen und Fachdisziplinen.

Login-Fenster zu ChatGBT
KI wie ChatGPT ist das Diskussionsthema in der Hochschullehre. Für meinen Job ist wichtig: Wie kann dem pragmatisch begegnet werden?

3 Erlebnisse

Flechtworkshop

Ein tolles Nachmittagsangebot der KiTa für Menschen mit langen Haaren war der Flechtworkshop. Dort zeigte uns eine Erzieherin, wie wir die unterschiedlichen Flechtarten selbst flechten können. Meine Versuche die französische, holländische oder Fischgrät-Technik zu bewältigen scheiterten daran, dass alles etwas locker und luftig aussah. Dafür kenne ich jetzt die Theorie und mit ein bisschen mehr Üben wird es sicher besser klappen. Das Bild zeigt meine Tochter mit einem holländischen Zopf.

Geflochtener Zopf
Flechten-Workshop in der KiTa. Französisch, holländisch oder Fischgräte? Einfach ist es nicht.

Steinwesen im Märchenwald

Auf der Suche nach dem Frühling gehen wir in ein nahegelegenes Naturschutzgebiet, in dem der Lerchensporn blüht. Zwar lässt die lila Pracht noch etwas auf sich warten, dafür gibt es dort verwunschene Steinwesen, die es sich auf bemoosten umgefallenen Bäumen gemütlich gemacht haben. Ein schöner Märchenwald, in dem es immer etwas zu entdecken gibt.

Kleine Steinfiguren auf einem umgefallenen Baumstamm beim Waldspaziergang
Waldspazierung: Ohne Lerchensporn, dafür mit viel Basalt.

Der Bio-Balkon-Kongress

Zum ersten Mal war ich beim Bio-Balkon-Kongress von Birgit Schattling online dabei. Jeden Tag wurden zwei bis drei Video-Beiträge freigeschaltet. Das Programm war so vollgepackt, so dass ich nicht alle Beiträge geschafft habe. Dennoch habe ich viel gelernt, vor allem über Sand. Auch das tolle Angebot, Rückfragen über die Kommentare zu stellen, war sehr hilfreich.

Die zwei für meine aktuellen Fragestellungen hilfreichsten Vorträge waren:

  • Mirja Neff: Mehr als Wohnen – das Nahrungsangebot zur Nisthilfe schaffen
  • Volker Fockenberg: Nisthilfen für Wildbienen: Sandarien, Lehmwände, markhaltige Stängel

Mirja Neff hat die Idee in den Raum gestellt, ob nicht auch ein Sandarium in Kisten oder Säcken angelegt werden könnte? Diese müssten vertikale Zugänge bieten, also sozusagen Abbruchkanten. Die Frage nach dem „richtigen“ Sandarium-Sand wurde dankenswerterweise bereits in meiner Regionalgruppe des Naturgartenvereins recherchiert. Nur die Sandmenge von mindestens 3 Tonnen, die Mirja empfiehlt, macht mir noch Bauchschmerzen.

Volker Fockenberg von wildbiene.com hatte eine tolle Idee für ein Arrangement aus markhaltigen Stängeln als Nisthilfen. Das werde ich sehr gerne mit den Kindern nachbasteln. Das werde ich sehr gerne mit den Kindern nachbasteln.

Screenshot des 11. Bio-Balkon-Kongress stand unter dem Motto "Kann man Tiere pflanzen?" www.bio-balkon.de
Der 11. Bio-Balkon-Kongress stand unter dem Motto „Kann man Tiere pflanzen?“ www.bio-balkon.de

Weitere Gäst*innen, deren Beiträge ich gesehen habe, waren:

  • Die Laissez-fair-Gärtnerin Dr. Sonja Schwingesbauer: Balkon insektenfreundlich gestalten und pflegen, die ihr neues Buch  „Natürlich schön & wild umschwärmt“ vorgestellt hat
  • Friedhelm Strickler von der Gärtnerei Strickler erläuterte das Thema „Bepflanzung & Substrat sonniger Balkon mit heimischen Wildpflanzen“.
  • Dr. Michael Altmoos ermutigte mit seinem Vortrag zu „Mehr Wildnis wagen! Naturdynamik erkennen, erleben, fördern“ auch Kleinwildnisse zuzulassen.
  • Dominik Jentzschs Vortrag hieß „Deutschland summt! Was Wildbienen brauchen, um sich bei uns wohlzufühlen“. Dort berichtete er über den Wettbewerb www.deutschland-summt.de, der ab  1. April 2023 wieder startet.
  • Der Entomologe Jens Esser verschaffte detaillierte Einblicke in das Thema Totholz und seinen Wert mit seinem Input zu „Was ist Totholz? Warum ist es so wichtig für Insektenvielfalt“.
  • Dass naturnahe Gestaltung auch was für’s Auge bieten kann, zeigte Eleonore Schick mit ihren praktischen Ideen „Mit Totholz kreativ Hingucker gestalten und damit Insekten fördern“.
  • Als Vertreterin der Fachgruppe Fledermaus des NABU hat Christine Kuhnert die „Faszination Fledermäuse“ geteilt und Pflanzen aufgezeigt, die ihnen nutzen.
  • Rainer Engler zu „Naturland Biogärtner: Gattung Salbei + Komposttee“ hat sehr anschaulich von seiner Leidenschaft zu Salbei geschwärmt. Er betreibt eine Gärtnerei mit Naturland-Anbau in Bayern: Die Blumenschule Schongau.
  • Dr. Antje Arnold mit ihrem wissenschaftlich fundierten Beitrag zu „Paradiese brauchen Parasiten und Biodiversität“ Kürzlich ist auch ihr neues Buch im Verlag Graefe und Unzer herausgekommen: „Quickfinder Artenvielfalt im Gartenjahr: Gewusst wann & wie – mit den richtigen Maßnahmen die Tierwelt im Garten ganzjährig fördern“.
  • Thomas Puhlmann hat in seinem Vortrag „Finde die perfekten Pflanzen für Deinen Balkon – NaturaDB“ viele Einblicke in meine Lieblingsdatenbank NaturaDB gegeben und Funktionen gezeigt, die ich bisher noch nicht kannte, wie den Blühkalender in den Listen.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich von einem Balkon-Kongress soviel für meinen Garten mitnehmen kann. Ein ganz großes Dankeschön an die Organisatorin und das so vielseitige Programm. Ich habe sehr viel gelernt!

3 Ergebnisse

Blogbeiträge

Im März habe ich zwei Blogbeiträge veröffentlich. Zum einen das schöne Format der 12×12, wo ich meinen 12.03. in 12 Bildern portraitiert habe – dort gibt es Kinderkunstwerke, eine neue Art des mobilen Lernens und ganz viel Vorfreude auf den Garten. Zum Artikel: Mein 12.03.2023 in 12 Bildern

Zum anderen eine Hasstirade auf den „Alptraumbusch“ Forsythie, die gefühlt in jedem Garten steht. Und leider nicht nur dort, sondern teilweise auch an Weg- oder Flussrändern. Zum Artikel: Ich seh gelb! Warum die Forsythie mehr schadet als nutzt

Mini-Beet angelegt

Im Hof haben wir eine neue Holzterrasse über das alte Pflaster gelegt, damit wir es nicht rausreißen mussten. An einer Stelle war ein kleines Beet vorhanden, das einen sehr alten Efeustock beheimatete. Dies haben wir erhalten bzw. durch den Holzausschnitt etwas vergrößert. Fehlte nur noch die Beetumrandung, auch als Holzschutz für das Holz. Da wir auch gerne Horteln (= Zeug, das andere entsorgen für potentielle eigene Gartenprojekte sammeln) hatten wir noch Dachziegeln. Ein Cortenstahlelement verhindert, dass die Stirnseiten der Dielen nass werden, wenn die Bieberschwänze Wasser ziehen. So schnell wie die Beetumrandung gebaut war, habe ich auch die Bepflanzung gemacht: Ein Rundgang durch Hof und Garten und Fingerhut, Glockenblümchen und ein paar Blumenzwiebeln ließen sich noch finden. Manchmal muss es eben schnell gehen.

Ein kleines Beet in einem Holzdeck mit Efeu, Glockenblumen und Frühblühern.
Ein schnelles Beet

Garten-Zwischen-Ergebnisse

Tja, vielmehr konkrete Ergebnisse fallen mir nicht mehr ein. Kleine Garten-Projekte habe ich angefangen, z.B. das Anlegen eines neues Beet. Dort versuche ich jeden Tag ein paar Quadratzentimeter Rasen abzustechen und zu entsorgen. Bevor es dazu Ergebnis-Bilder dauert es aber noch ein wenig. Daher – stattdessen – hier ein paar Blumenbilder vom März 2023. 🙂

Vertrocknete Pfingstrose mit Krokussen im blauen Topf
Der Frühling bricht durch, langsam dürfen die alten Stengel weichen.
Weiße Krokusse
Der Frühling ist da
Gelbe Schlüsselblume
Die Schlüsselblume
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