Antje Garten
Antje Garten Treppe
Antje Garten Wasserlauf

Antjes Garten: Mein Mittelweg-Garten

Mein kleiner Garten, liebevoll auch der „Mittelweg-Garten“ genannt, umfasst ca. 295 qm und gehört zu einem Haus aus dem Jahr 1933. In diesen 90 Jahren wurde der Garten von den unterschiedlichen Bewohnern für Tierhaltung, Selbstversorgung und Freizeit genutzt.

Erst seit 2020 Jahren wird er von meiner Familie und mir umgestaltet, indem wir hauptsächlich auf einen pflegeleichten Wohlfühl-Garten setzen, mit insektenfreundlichen Blumen und Sträuchern. Darin integrieren wir naturnahe Elemente wie z.B. Trockenmauern, Totholzhecke oder einen kleinen Teich.

Hier findest du mehr über mein Verständnis von einem Garten, Voher-Nachher-Bilder und warum mein Garten ein Gewinner ist.

Der Name

Warum „Mittelweg-Garten“? Einerseits ist der Name eine schöne Erinnerung an unsere Straße, die früher „Mittelweg“ hieß. Andererseits spiegelt sich in dem Wort „Mittelweg“ mein Garten-Ansatz wider: Ich möchte einen Weg finden Altes zu bewahren und Neues gut überlegt einzubeziehen, der Natur mehr Platz zu geben und gleichzeitig optisch tolle Gartenräume zu schaffen. In dem Namen verbinden sich für mich daher Nostalgie und Grundhaltung.

Mein Bild vom Garten

Mein Gartenverstand nutzt die Methoden, mein Gartenherz schlägt für die Vielfalt. Das ergänzt sich perfekt. Mein Leitspruch „EmpowerYourGarden“ bringt es auf den Punkt: Die Schönheit der Natur erkennen, sie im eigenen Garten stärken und so ihre Kreisläufe für sich arbeiten lassen.

Gartenpflege ist die Unterstützung dieser natürlichen Prozesse, je nach Jahreszeit und in kleinen Schritten (#15-Minuten-Garten). Meine Idee von einem Garten ist ein bewusst gestalteter Ort mit unterschiedlichen Bereichen z.B. zum Entspannen, für’s Grillen, für Hochbeete, für eine Matschküche oder auch für ein Trampolin. Diese Bereiche sind im Garten optisch und gestalterisch voneinander abgegrenzt in „Gartenzimmer“. Gleichzeitig gibt es Ecken, in denen es summt, zwitschert und vielleicht auch quakt.

Kurz gesagt, mein Bild von einem Garten ist eines, in dem sich alle wohlfühlen: Beim Versteckspielen zwischen den Büschen, in der Sitzecke neben der Blumenwiese oder der Hängematte unter’m blühenden Apfelbaum.


Vorher – Nachher

Die Trockenmauer mit Beet

Trockenmauer-Beet Vorher Nachher

Der kleine Teich

Teich Vorher Nachher

Der Garten

Garten Vorher Nachher

Mein prämierter Garten

Bewerbung „Schönster naturnaher Garten“

Der Landkreis Gießen hat naturnahe Gärten ausgezeichnet, um fragwürdigen Trends – nach „ordentlichen“ Flächen und „pflegeleichten“ Schottergärten – etwas entgegenzusetzen. Die Ausschreibung enthielt viele Kriterien, die ein Naturgarten aufweisen sollte.

An diesen orientierte ich mich bei meiner Bewerbung, außerdem setzte ich mich in der Bewerbung mit dem Begriff „naturnaher Garten“ auseinander. Dazu beschäftigte ich mich mit der Leitfrage „Was macht einen naturnahen Garten aus?“ in drei Unterfragen, die ich für unseren Garten beantwortete:

  1. Vielleicht die Dinge, die nicht getan werden?
  2. Vielleicht die Dinge, die dort keinen Platz finden?
  3. Vielleicht die Dinge, die hinzukommen?

Dinge, die wir nicht getan haben

Vieles, was wir nach unserem Einzug erneuern wollten, wurde nicht realisiert. Und das ist ein Gewinn: Der Hof aus alten Fehlbrand-Schamott-Steinen wird nicht neu gepflastert, sondern bleibt mit seinen breiten Fugen bestehen; am Haus fühlen sich Stockrosen wohl; den Schuppen reißen wir nicht ab, sondern „öffneten“ ihn. Dahinter leben vermutlich Fledermäuse, hier findet die ganzjährige Vogelfütterung statt und er bietet Unterschlupf und Nistplätze für Tiere und Insekten. An ihm klettern jedes Jahr sehr alte Weinstöcke. Im Garten bleiben der Kirschbaum, Haselnussstrauch und der alte morsche Apfelbaum stehen.

Wilder Wein bewächst den Schuppen an einem Rankgerüst.
Alter Weinstock am Schuppen
Schuppen ohne Latten, Blick in das Innere, dort hängt eine Vogelfutterstation und der wilde Wein nimmt den Schuppen von Außen in Beschlag.
Der geöffnete Schuppen mit wildem Wein.

Dinge, die dort keinen Platz finden

Problem-Pflanzen wir kanadische Goldrute, Lupinen oder Berufkraut werden regelmäßig gejätet, dafür dürfen Brennnesseln, Klee und Giersch blühen.

Ecke mit Totholz, Giersch, Rankgerüst, Gilbweiderich
Die wilde Ecke, hier darf der Giersch bleiben

Dinge, die hinzukamen

Seit den letzten drei Jahren sind viele neue Elemente eingezogen, um die Artenvielfalt gezielt zu fördern: Eine Blumenwiese ist der Mittelpunkt des Gartens, dort blühen Hornklee, Lein, Kornrade, Natternkopf, Wegwarte, Schafgabe und vieles mehr. Ein neuer Teich bietet Wasser- und Sumpfpflanzen Platz, Insekten und Vögel nutzen ihn als Tränke.

Die Blumenwiese nach der Mahd

Die Preisverleihung

Unter ca. 50 Einsendungen gehörte unser Garten zu den drei prämierten Gewinnergärten und hat den 3. Platz erreicht.

Plakette: Gewinnergarten 2022, Wettbewerb "Schönster naturnaher Garten" - Landkreis Gießen, verliehen durch die Naturschutzbehörde
Plakette Gewinnergarten

Hier wurde über die Preisverleihung berichtet:


Mein Gartenplan

Gartenplan

„In den kleinsten Dingen zeigt die Natur die allergrößten Wunder.“

Carl von Linné

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